schneien möcht ich (II). November 2019.
Handschrift in weißer Geltinte auf weißem Transparentpapier. Drei-Loch-Bindung.
Zweiter Versuch: Schneien sollte der Text – das war eigentlich meine Idee von Anfang an. Und damit sollte es ja auch ein in sich beweglicher Text sein (so war er auch von Anfang an konzipiert). Da ich nicht wusste, wie ich den Text in Bewegung bringen kann, kam ich zunächst auf die Idee mit den beweglichen Flocken (siehe erste Version). Suboptimal, muss ich zugeben. Und irgendwie sollte das ja auch mit dem Transparentpapier noch seinen tieferen Sinn bekommen. Und ich denke, ich habe eine Lösung gefunden – relativ simpel, nur über die Anordnung des Textes, der nun in mehreren Schichten auf- und untereinander liegt, sich in sich bricht und aufeinanderlegt – und so vielleicht beim Umblättern tatsächlich die Illusion erzeugen kann, dass hier der Text nun selbst schneit.
Ule Rolff 2. November 2019
So richtig verstehe ich nicht, was du gemacht hast, die Diashow ist relativ klein. Also frage ich nach: Hast du jetzt den Text auf verschiedene Schichten des Transparentpapiers verteilt, so dass er unterschiedlich intensiv durchschimmert und dadurch wie fallender “Schnee” wirkt?
lyrifant 2. November 2019 — Autor der Seiten
So ähnlich: Noch immer ist jede Strophe auf ihrer Seite, aber so angeordnet, dass die jeweils dahinter liegenden Strophen mit durchscheinen, und je nachdem, wie man das Blatt hält, mehr oder weniger. Dadurch nehmen die Verse der einzelnen Strophen immer wieder verschieden aufeinander Bezug und legen sich unten auf der Seite übereinander wie frisch gefallener Schnee. Ach, schwer zu erklären.
Ule Rolff 3. November 2019
Das kann so schwer nicht gewesen sein, ich hab’s nämlich verstanden.
Das klingt sehr schön und originell.
Ulli 3. November 2019
Eine tolle Idee! Ich habe mich immer mal wieder mit dem Thema weiß auf weiß beschäftigt, aber auf diese Idee bin ich dabei noch nicht gekommen, sehr inspirierend!